Inside the Algorithm

Der Algorithmus interessiert sich nicht für Eitelkeit.

„Der Algorithmus bestraft mich.“
„LinkedIn zeigt meine Posts nicht.“
„Ich bin im Shadowban.“

Die meisten Menschen reden über Social Media, als wäre es ein unsichtbarer Richter.

Aber die Wahrheit ist viel einfacher:
Der Algorithmus hasst dich nicht. Er kennt dich nur nicht.

Er ist kein Gatekeeper, der entscheidet, ob du gut genug bist.
Er ist ein Spiegel, der deine Handlungen, dein Denken und deine Konstanz reflektiert.

Wenn du Chaos sendest, bekommst du Chaos zurück.
Wenn du Klarheit sendest, bekommst du Resonanz.

Social Media ist kein Glücksspiel.
Es ist ein System aus Signalen.
Und du bist der Sender.

Aufmerksamkeit ist eine Währung, keine Gnade.

Die Plattformen wollen, dass Menschen bleiben.
Das ist ihr einziges Ziel.
Und sie zeigen Inhalte, die das schaffen.

Wenn deine Inhalte Aufmerksamkeit halten, bekommst du Reichweite.
Wenn sie das nicht tun, verschwindest du – nicht, weil du bestraft wirst,
sondern weil du das Spiel nicht verstanden hast.

Der Algorithmus ist nicht dein Feind.
Er ist dein Trainer.
Jedes schlechte Ergebnis ist Feedback, kein Urteil.

Was der Algorithmus wirklich misst

Die Menschen denken, es geht um Likes.
Aber der Algorithmus interessiert sich nicht für Eitelkeit.
Er beobachtet Verhalten.

  • Hook: Hältst du jemanden in den ersten drei Sekunden?

  • Watchtime / Readtime: Bleibt jemand bei dir?

  • Saves & Shares: Bietest du echten Wert?

  • Kommentare: Hast du eine Meinung, die bewegt?

  • Session-Time: Kommt jemand wegen dir zurück?

Das ist kein Rätsel.
Das ist Psychologie.
Der Algorithmus zeigt dir, wie menschliche Aufmerksamkeit funktioniert.
Je besser du Menschen verstehst, desto besser verstehst du ihn.

“Aber Kristin, ich mache das doch schon. Ich poste regelmäßig, ich bin aktiv, ich bleibe dran. Und trotzdem… greift nichts.”

Meistens liegt das Problem nicht im Tun, sondern in der Richtung.
Nicht dass du postest, sondern was du sendest.

Vor kurzem habe ich mit einigen Menschen über den Algorithmus gesprochen.
Fast alle sagten dasselbe: „Ich poste regelmäßig …. es greift nichts.“

Wenn man sich die Inhalte anschaut, ist das Muster klar:
In Woche 1 geht’s ums Buchschreiben,
in Woche 2 um Ernährung,
in Woche 3 um Politik oder Gesellschaft.

Das Problem ist nicht, dass du vielfältige Interessen hast.
Das Problem ist, dass dein Publikum nicht mehr weiß, wofür du stehst.

Wie du Themen intelligent verbindest - Beispiel

Wenn du über das Schreiben auf Social Media sprichst,
dann bleib in diesem Kontext – auch wenn du ein Trendthema einbauen willst.

Statt zu sagen: „KI verändert alles … hier sind die besten Tools.“

Sag lieber: „KI verändert auch, wie wir schreiben.
Früher war Text ein Handwerk, heute ist er eine Entscheidung:
Nutze ich die KI, um schneller zu schreiben oder um klarer zu denken?…“

Siehst du den Unterschied?
Das Thema bleibt dein Thema – das Schreiben.
KI ist nur der Aufhänger, nicht der Inhalt.

Trends dürfen auftauchen, aber sie sollten maximal 5 % deines Posts ausmachen.
Sie sind der Kontext, nicht der Kern.

Was du tun kannst?

1. Wähle drei Themen.
Mach sie zu deinem digitalen Zuhause.
Wiederhole sie so oft, bis sie dich definieren.

2. Verknüpfe, statt zu springen.
Wenn du über neue Themen sprichst,
verankere sie immer in deinem Hauptthema.

3. Verstehe Feedback.
Analytics sind kein Urteil – sie zeigen dir,
welche Signale der Algorithmus (und damit die Menschen) wirklich erkennt.

4. Iteriere schneller.
100 mittelmäßige Posts lehren dich mehr
als 1 perfekter, den du nie veröffentlichst.

5. Bau Systeme, keine Hoffnung.
Zeitplan, Struktur, Rhythmus – der Algorithmus liebt Konstanz.

Wenn du tiefer einsteigen möchtest, schau dir gern hier rein: Social Media Algorithmus – 4-Wochen-Routine

Systeme bringen dich in Bewegung.
Doch bevor du sie anwendest, musst du eines verstehen:
Der Algorithmus ist nicht unfair.

Social Media ist ehrlicher, als du glaubst.
Es belohnt nicht die Lautesten,
sondern die, die ständig liefern.

Jeder Post ist ein Datenpunkt.
Jede Iteration schärft dein Signal.

The algorithm is your mirror – optimize the self it reflects.

Wenn du lernst, mit System zu denken,
hörst du auf, „gegen den Algorithmus“ zu kämpfen
und beginnst, deine Identität zu kodieren.

Du brauchst keine Reichweite.
Du brauchst Richtung.

Der Algorithmus belohnt keine Perfektion,
sondern Bewegung.

Er liebt keine Experten,
sondern Menschen, die lernen, denken und teilen.

Also:
Schreib.
Teste.
Analysiere.
Wiederhole.

Good luck, my friend

-Kristin

P.S.: Mini-Bonus-Tipp 🙃 

Nimm das alles nicht so ernst.

Als Creator lebst du in einem Sturm aus Feedback.
Lob. Kritik. Meinungen. Ratschläge.
Alles kommt 24/7 auf dich zu.

Aber wenn du genau hinsiehst, ist auch der Algorithmus nur eine Feedbackschleife.
Er reagiert auf dich.
Auf dein Verhalten.
Auf deine Klarheit.

Und einer der klärendsten Gedanken,
der mir geholfen hat, mit diesem Feedback umzugehen,
ist überraschend einfach:

Ich werde sterben.
Und das wird früher passieren, als ich denke.

Das ist kein düsterer Gedanke.

All die Zahlen, die Likes, die Kommentare, …
sind nur ein Moment in der Zeit ist.

Das Paradox zu akzeptieren,
dass dein Einfluss jetzt reale Konsequenzen hat,
aber im großen Ganzen irgendwann
nur noch als Erinnerung in den Köpfen einiger weniger Menschen existiert,
löst Druck auf.

Du hörst auf, dich zu beweisen,
und fängst an, dich auszudrücken.